Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter einer Seife (von althochdeutsch seifa) meist ein festes Reinigungsmittel, welches zur Reinigung der Hände und des Körpers eingesetzt wird.
Erste Hinweise auf die Seifenherstellung finden sich bei den Sumerern vor ca. 2.500 Jahren auf einer Tontafel in Keilschrift. Sie erkannten, dass Pflanzenasche (al kalja – arabisch für Pottasche und der Ursprung des Wortes alkalisch) vermengt mit Ölen besondere Eigenschaften hat. Sie schufen die Basis und Vorform einer Seifenrezeptur. Ägypter und Griechen übernahmen die Anleitung zur Herstellung, wobei die reinigende Wirkung der Seife erst von den Römern dokumentiert ist. Im Alten Testament bei Jeremia wird der Gebrauch mineralischer Soda und Lauge aus Pflanzenasche zum Waschen erwähnt. Im 17. Jahrhundert verhalf der französische König Ludwig XIV. der Seife zu neuer Blüte. Er holte die besten Seifensieder nach Versailles. Er erließ 1688 das noch heute bekannte Reinheitsgebot für Seife. Demzufolge galt eine Seife als besonders hochwertig, wenn sie mindestens 72% reines Öl enthielt (Wikipedia).
Seife chemisch betrachtet
Chemisch betrachtet besteht Seife aus Salzen von Fettsäuren, also Tensiden. Ihre Moleküle sind mit einem hydrophilen (wasseranziehenden) und einem hydrophoben (wasserabweisenden) Ende ausgestattet. Deshalb funktioniert Seife reinigend, weil die Schmutzpartikel während des Waschvorganges von diesen Molekülen „angezogen und ummantelt“ werden. Sie bleiben in der Waschsubstanz „haften“ und werden beim Abspülen mit Wasser z.B. beim Duschen und Händewaschen einfach abtransportiert. Dies funktioniert auf der Haut und genauso bei Reinigungsvorgängen im Haushalt.
Kaltgesiedete Seifen sind häufig Natriumseifen (auch Kernseifen genannt), da Natriumhydroxid als Lauge mit den Fetten oder Ölen chemisch verseift. Ein großer Vorteil von kaltgesiedeten Seifen liegt darin, dass keine Konservierungsmittel, chemische Zusätze und Füllstoffe erforderlich sind. Dies führt dazu, dass solche Seifen sehr gut für empfindliche Haut und Allergiker geeignet sind. Aufwendige Verpackungen – meist aus Kunststoff – und energieintensive industrielle Herstellprozesse sind nicht erforderlich, so dass solche handgefertigten Naturprodukte zur Nachhaltigkeit beitragen.
Kommerzielle Flüssigseifen
Kommerzielle Flüssigseifen bestehen meist aus künstlich hergestellten waschaktiven Komponenten und enthalten keine „traditionelle“ Seife. Deswegen ist eine Herstellung von festen Blockseifen üblicherweise nicht möglich. Die Reinigungs- und Pflegeeigenschaften solcher Produkte unterscheiden sich wesentlich von kaltgesiedeten Naturseifen.
Die Herstellung von Seifen und was dabei zu beachten ist wird hier erläutert.